Eher zufällig werden wir bei einem Düsseldorf Wochenende auf die
Ausstellung des Fotokünstlers Andreas Gursky im Düsseldorfer Museum
Kunstpalast (23.09.2012 - 13.01.2013) aufmerksam und entschließen uns
spontan zu einem Besuch.
Andreas Gursky (*1955
in Leipzig) gehört international zu den wichtigsten zeitgenössischen
Fotografen. Schon seit den frühen 90er Jahren bearbeitet er seine Bilder
digital. Das Werk des in Düsseldorf lebenden und arbeitenden Fotokünstlers steht
innerhalb der zeitgenössischen Fotografie für eine
Neubewertung des
Realismus durch die konzeptuelle Inszenierung bzw. Bildmontage mit den
Mitteln digitaler Technologie.
„Es ist keine reine
Fotografie, was ich mache“ beschreibt Gursky das eigene Werk. „Alle
meine Bilder beruhen auf einer direkten visuellen Erfahrung, aus der ich
eine Bildidee entwickle, die im Atelier der Prüfung ihrer
Bildwürdigkeit unterzogen und schließlich am Computer ausgearbeitet und
präzisiert wird.“
Die Ausstellung im Museum Kunstpalast in Düsseldorf
umfasst 60 großformatige Arbeiten aus den Bereichen Architektur,
Landschaft, Innenräume, aber auch große Events mit riesigen
Menschenmassen. Neben einigen Wassermotiven zum Thema Bangkok gibt es
ebenfalls eine ungewöhnliche Luftaufnahme der Rennstrecke in Bahrain.
Ein rätselhafter goldener Raum entpuppt sich als entleerter
Flüssiggas-Tank. Immer ist es der besondere Standpunkt, der den
besonderen Reiz der großformatigen Bilder ausmacht. Dabei spielt es
keine Rolle, ob es sich um einen Discountladen auf dem Sunset Boulevard
(99 Cent) handelt, die Abflughalle des Frankfurter Flughafens oder die
Ocean-Serie, die aus einer gewaltigen Distanz aufgenommen wurden. Eine
ungewöhnliche aber äußerst sehenswerte Ausstellung.