Montag, 30. Oktober 2006

Spreewald: Burg - Leipe - Lübbenau - Lehde

Spreewald
Oktober 2006 Nachdem wir gestern den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau besichtigt haben, fahren wir heute weiter in den Spreewald. In der Touristeninfo in Burg werden wir mit Infomaterial und einer kleinen Radwegkarte ausgestattet. Doch die 30 km lange Fahrrad-Rundtour nach Lehde müssen wir ausfallen lassen, weil Ankes Fahrrad im wahrsten Sinne des Wortes "schlapp" macht. Mit dem Auto fahren wir zum ehemaligen Fischerdorf Leipe.

Von hier aus starten wir unseren Spaziergang nach Lübbenau (einfache Entfernung: 6 km).

Der von Bäumen gesäumte Weg (Europawanderweg) führt an einem kleinen Wasserlauf entlang über insgesamt 13 Fließe und bietet eine äußerst stimmungsvolle Atmosphäre. Nach etwa 5 km biegen wir rechts ab nach Lehde.

Der Spreewald ist bekannt durch seine vielen Wasserläufe, wovon es mehr als 300 gibt. Das ehemalige Sumpfgelände wurde zwecks Bewirtschaftung trocken gelegt, der Wasserstand wird über Wehre und Schleusen reguliert.

Das bekannteste landwirtschaftliche Erzeugnis aus dieser Region ist sicherlich die Spreewaldgurke, aber auch andere Erzeugnisse, wie beispielsweise Kürbisse und Meerrettich werden hier angebaut. Auf den teilweise 50 – 150 cm tiefen Wasserläufen herrscht - insbesondere im Sommer - reger Kahnverkehr. Dienten sie früher zum Viehtransport zur Weide so werden heute Ausflügler zur Kahntour eingeladen.

Lehde im Spreewald - Feuerwehrhaus
Auch wenn das kleine Speewalddorf Lehde* (150 Ew.) heute fast nur noch aus Gaststätten und Kahnanlegestellen zu bestehen scheint, so hat es sich doch seinen ursprünglichen Charakter bewahrt und steht unter Denkmalschutz.

Theodor Fontane war ebenfalls von Lübbenaus romantischen Ortsteil Lehde begeistert und fasste es in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg wie folgt in Worte: "Lagunenstadt im Taschenformat, ein Venedig, wie es vor 1500 Jahren gewesen sein mag, als die ersten Fischerfamilien auf seinen Sumpfeilanden Schutz suchten".

Der Ortsrundgang verläuft über viele kleine Holzbrücken. Zu besichtigen gibt es ein Bauernhaus- und Gurkenmuseum sowie ein Freilandmuseum über das Leben der Spreewälder - von Besichtigungen Lübbenau, dem größten (19.500 Ew.) und bekanntesten Spreewaldort und Ausgangsort für Kahnfahrten. Entsprechend ist man hier auf Tourismus eingestellt. Auf einem kleinen Markt am Fährhafen kann man Produkte aus der Region erwerben. Zu dieser herbstlichen Jahreszeit hält sich der Tourismus erfreulicherweise in angenehmen Grenzen.
Schloss Lübbenau
nehmen wir mangels Interesse jedoch Abstand. Statt dessen gehen wir weiter nach

Sehr gut gefällt uns das klassizistische Schloss Lübbenau, das heute als Hotel und Restaurant genutzt wird. Im Cafe der dazugehörigen Orangerie stärken wir uns, bevor wir den Rückweg antreten.

Auch bei den heutigen Temperaturen von nur 10 Grad Celsius werden Kahnfahrten angeboten. Die zweistündige Tour rund um Lehde ist für uns jedoch weniger interessant, da wir uns den Ort bereits erlaufen haben. Eine Kahntour zurück nach Leipe wird leider nicht angeboten – sechs Kilometer Strecke sind wohl zu weit. Aber das stört uns nicht wirklich, denn der idyllische Weg ist wirklich sehr schön und endlich zeigt sich auch ein wenig die Sonne.

UNESCO Weltkulturerbe
Wir freuen uns, dass wir das unter dem Schutz der UNESCO stehende Biosphären-Reservat des Spreewaldes nun endlich richtig kennen gelernt haben. Vor einigen Jahren waren wir bereits einmal im Spreewald, allerdings in Lübben. Die dort rund um den Ort angebotene Kahntour hat uns weniger gut gefallen. Wer also das wahre Gesicht des Spreewaldes sehen möchte, sollte nach Lübbenau fahren und eine Kahnfahrt nach Lehde oder noch besser nur in die umliegenden Wälder machen.
Letzte Aktualisierung: Oktober 2006 © Anke Schlingemann & Detlef Hälker
>> Heißluftballonfahrt über dem Spreewald

Reiseführer

Für die Erkundung der Mark Brandenburg können wir den Marco Polo-Reiseführer sehr empfehlen. Ein handlicher Reiseführer mit vielen Insider-Tipps und Informationen. Noch mehr Informationen zum Bereich Spreewald / Lausitz bietet der separate Marco Polo-Reiseführer.


Wenn wir in Deutschland unterwegs sind, ist "Der grüne Reiseführer Deutschland", erschienen im Michelin Reise-Verlag, unser ständiger Begleiter. Das im Reisebericht verwendete *-System wurde hieraus übernommen.
Hinweis zum *-System: *** ist eine Reise wert
** verdient einen Umweg
* besonders sehenswert