Seit Januar 2012 bereichert die "Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen ("Schutzmantelmadonna")" von Hans Holbein der Jüngere die exquisite Sammlung Alter Meister in der Johanniterkirche.
Vor knapp 500 Jahren schuf Hans Holbein der Jüngere (*1497 in Augsburg – 1543 London) in Basel sein Meisterwerk, die »Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen« (gen. »Darmstädter Madonna«). Ihren Weltruhm verdankt die Tafel, die mit der Sixtinischen Madonna von Raffael verglichen wird, zu gleichen Teilen ihrer langen und komplexen Entstehungsgeschichte, der genialen kühnen Bilderfindung Holbeins, wie auch ihrem höchst ungewöhnlichen späteren Schicksal.
Die mit einem Halbkreis nach oben hin abgeschlossene Tafel zeigt die stehende Gottesmutter mit dem Christuskind im Arm in einer mächtigen Muschelnische. Ihr weit geöffneter Umhang, der sie als sogenannte »Schutzmantelmadonna« ausweist, beschirmt die zu ihren Füßen knienden Figuren...
Mit dem Erwerb des Gemäldes durch den Unternehmer und Sammler Reinhold Würth bezieht die majestätische »Schutzmantelmadonna« nun ihre neue Heimstatt in der Schwäbisch Haller Johanniterkirche. Hier befindet sich neben anderen herausragenden Meisterwerken des ausgehenden Mittelalters aus der Sammlung Würth, z. B. von Lucas Cranach d. Ä., Tilman Riemenschneider oder dem Meister von Messkirch auch ein Werk Hans Holbeins d. Ä., des Vaters von Hans Holbein d. J. Das neue Madonnenbild bindet den Bestand der Alten Meister nun endgültig an die Neuzeit an. Zählt die »Schutzmantelmadonna« doch zweifelsohne zu den berühmtesten, bedeutendsten und schönsten Altmeistergemälden der Welt und ihr Schöpfer Hans Holbein d. J. zu den herausragenden Künstlern des 16. Jahrhunderts.