Donnerstag, 31. August 2006

Wolfsburg - Autostadt

Volkswagenwerk / Autostadt in Wolfsburg
Ende August 2006 Eine Einladung nach Hannover gibt uns der Anlass, einen Zwischenstopp in Wolfsburg einzulegen. Denkt man an Wolfsburg, denkt man unmittelbar auch an Volkswagen, dem großen deutschen Autokonzern der hier seinen Sitz hat. Und genau darum geht es uns – wir besichtigen die Autostadt, einen Themenpark, den Volkswagen hier 2001 gegenüber dem Werk errichtet hat.

In einer schön angelegten Parklandschaft präsentiert sich jede Konzernmarke in einem eigenen Pavillon mit einer individuellen Inszenierung.
Hierbei hat man das Gefühl, dass nicht so sehr das reine Auto, als vielmehr die Vermittlung der Markenwerte im Vordergund stehen. Eine Ausnahme bietet Lamborghini, die Lasershow ist nichts anderes, als eine laute Fahrzeugvorführung.

Sehr gut gefällt uns das Zeithaus, in dem Meilensteine der Automobilgeschichte, von den Anfängen bis zur Gegenwart (also nicht nur VW-Konzernmarken) zu sehen sind. In der derzeitigen Sonderausstellung „Frau und Auto“ ist u.a. das Auto von Clärenore Stinnes zu sehen, mit dem sie 1927 bis 1929 als erster Mensch im Auto einmal um die Erde fuhr. Die erste Langstreckenfahrt mit einem Auto hat Berta Benz zusammen mit Ihren Söhnen (ohne Wissen ihres Mannes) im Jahr 1888 vollbracht - zu dieser Zeit sicherlich kein einfaches Unterfangen.

Zeithaus in der Autostadt Wolfsburg
Zeithaus in der Autostadt Wolfsburg

Kunden können ihre Neufahrzeuge in der Autostadt direkt abholen und sparen damit die Überführungskosten. In zwei hohen Glastürmen (AutoTürme) sind die abholbereiten Fahrzeuge zu sehen. Interessant ist ein Besuch im KundenCenter. Hier warten die Neubesitzer oft samt Familie auf ihr neues Auto. Auf großen Schautafeln werden die Abholer namentlich angezeigt. Nach Übergabe und ausführlichen Einweisung treten die stolzen Fahrzeugbesitzer noch etwas unsicher im Umgang mit dem neuen Auto die Heimfahrt an.

Alles in allem hat uns die Autostadt gut gefallen, der Eintritt ist allerdings mit 15,00 EUR pro Person ganz schön happig. Auch für Familien lohnt sich ein Besuch, denn für Kinder wird einiges geboten.

Science Center Phaeno

Science Center Phaeno
Über die Fußgängerbrücke überqueren wir den Mittellandkanal. Direkt gegenüber der Autostadt liegt das Ende 2005 eröffnete Science Center phaeno eine so genannte Experimentierlandschaft. Auf einer über 9.000 qm großen Aktionsfläche stehen dem Besucher 250 interaktive Experimentierstationen zur Verfügung um die Welt von Wissenschaft und Technik zu entdecken.

Uns interessiert jedoch eher das Gebäude als solches. Der futuristische Bau aus Sichtbeton und Glas stammt von der Architektin Zaha Hadid. Schon die beinahe dreieckige Form ist ungewöhnlich. Zudem steht das etwa 15 m hohe Gebäude auf „Stelzen“. Die Stützpfeiler, die in eine Gewölbedecke übergehen, dienen gleichzeitig als Ladenlokale oder Cafes. So bietet sich unterhalb des Gebäudes eine großzügige überdachte Fläche. Gerade Wände scheint es nicht zu geben. Wir betreten das Gebäude durch die schräg stehende Glastür des Science Shop.

"Fließender Raum" – so hat die Architektin ihr Konzept genannt – die Umsetzung ist gelungen. Von der oberen Galerie aus betrachtet scheinen die Ebenen fließend ineinander überzugehen. Ungleich bzw. schräg eingesetzte Fenster unterstützen den Ansatz. Diese Art der Architektur ist mehr als ungewöhnlich passt jedoch hervorragend zum eigentlichen Zweck des Gebäudes, ein Science Center zu schaffen.

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