Samstag, 20. Oktober 2001

Stechlinsee-Umrundung, Wanderung im Oktober 2001

Wanderung um den Großen Stechlinsee (ca. 17 km)

An einem sonnigen Oktobertag haben wir uns für eine Wanderung um den Großen Stechlinsee (4,3 qkm) entschieden. Um dem Stau zu entgehen raffen wir uns schon (verhältnismäßig) früh auf. Das Frühstück packen wir ein – nichts ist schöner als ein frühmorgendliches Picknick mit Seeblick.

Stechlinsee

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist das Dorf Neuglobsow am Ostufer des Sees. (Bundesstraße 96 in Richtung Neubrandenburg. Bei Gransee führt eine Landstraße über den Ort Menz nach Neuglobsow.) Für die ca. 70 km lange Strecke brauchen wir –staufrei- 1 Stunde, 20 Minuten. Eine akzeptable Zeit.
Stechlinsee
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist das Dorf Neuglobsow am Ostufer des Sees. (Bundesstraße 96 in Richtung Neubrandenburg. Bei Gransee führt eine Landstraße über den Ort Menz nach Neuglobsow.) Für die ca. 70 km lange Strecke brauchen wir –staufrei- 1 Stunde, 20 Minuten. Eine akzeptable Zeit.

Vom Parkplatz aus sind es noch ca. 500 m zum See. Zuerst suchen wir uns eine der vielen Bänke mit Seeblick aus und frühstücken. Der Blick über den noch leicht im Nebel liegenden See ist einfach traumhaft. Kein Windzug zerstört die spiegelglatte Wasseroberfläche. Frisch gestärkt geht es dann los.
Stechlinsee
Wir umwandern den See rechts herum und erreichen zunächst den nördlichsten Zipfel des Stechlin, die Sonnenbucht – hier darf gebadet werden. Verständlicherweise sieht man hier Mitte Oktober keine Badegäste mehr.
Durch seine halbinselartigen Vorsprünge ist der See vielfach gegliedert und in seiner vollen Größe nicht zu überschauen. Viele kleine Buchten laden zum Verweilen ein. Im Uferbereich ist der Große Stechlinsee ganz flach. Das Wasser des bis zu 68 m tiefen Sees ist glasklar (daher der Name: slawisch „Steklo“ = Glas). Der See ist umgeben von einem Laubmischwald und zahlreichen Mooren. Einige Äste ragen bis ins Wasser hinein und spiegeln sich im glasklaren Wasser. Das teilweise schon herbstlich verfärbte Laub bietet einen schönen Farbkontrast.
Stechlinsee
An diesem traumhaft schönen Oktobertag haben wir den schönen See fast für uns alleine und genießen die unglaubliche Stille, die nur abundan durch Vogelgezwitscher durchbrochen wird. Nur wenige Gleichgesinnte begegnen uns auf unserer Wanderung. Ein paar Pilzsucher, bewaffnet mit Körben, sind in den Wäldern unterwegs. Gegen Mittag sehen wir die ersten Ruderboote auf dem See.

Einige Enten tummeln sich im Wasser, andere Wasservögel sitzen auf Ästen, die aus dem Wasser ragen (unsere Naturkenntnisse reichen nicht aus, um das Federvieh zu benennen). Laut Reiseführer haben sich rund um dem See einige Vogelarten wie z.B. See- und Fischadler, Stockenten, Schwäne und Kraniche niedergelassen. Natürlich steht das ganze Gebiet unter Naturschutz.

Stechlinsee
Am Südufer nahm die DDR im Mai 1966 ihr erstes Kernkraftwerk in Betrieb, das im Juni 1990 stillgelegt wurde und bis 2009 abgerissen werden soll. Eine frühere Grabenverbindung zum Nehmitzsee wurde zum Auslaufkanal des Kernkraftwerks erweitert. Über einen Steg überquert man diesen und gelangt zur Halbinsel „Hölzchen“ und von dort zum „Polzowkanal“, der 1745 – 1750 für die Holzflößerei entstand. Dieser künstliche acht Meter breite Kanal, der den Stechlinsee über den Nehmitz- und den Roofensee mit der Havel verbindet, senkte den Wasserspiegel des Großen Stechlinsees um beachtliche 1,5 m ab.

Vorbei am Bootshaus geht es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Für die Wanderung haben wir über vier Stunden gebraucht – drei Stunden hatten wir eingeplant. Die vielen schönen Blicke auf den See waren zu verführerisch und luden uns sehr häufig zum Verweilen ein.
Nach der Wanderung gönnen wir uns – auf den Spuren Fontanes wandernd - ein kleine Erfrischung im „Fontanehaus“. Der auch als „Fontane“-See bekannte Großen Stechlinsee war häufiges Ausflugsziel von Fontane und wurde durch dessen letzten Roman „Der Stechlin“ weithin bekannt gemacht. So schreibt Fontane: „Der Stechlin hat Launen und man muss ihn ausstudieren wie eine Frau.“ Wir wünschen viel Spaß dabei!

Die Heimfahrt runden wir noch durch einen kurzen Abstecher beim Rokoko-Schloss Rheinsberg ab. Für einen Spaziergang durch den sehr schön angelegten Schlosspark reichen unsere Kräfte dann doch nicht mehr. Wir drehen noch eine kleine Runde durch die Altstadt und machen uns dann auf den Heimweg mit dem festen Ziel, die Launen des Stechlin auch mal bei einer Bootsfahrt zu studieren.
Letzte Aktualisierung: August 2006 - © Anke Schlingemann und Detlef Hälker
Für die Erkundung der Mark Brandenburg können wir den Marco Polo-Reiseführer sehr empfehlen. Ein handlicher Reiseführer mit vielen Insider-Tipps und Informationen.


Wenn wir in Deutschland unterwegs sind, ist "Der grüne Reiseführer Deutschland", erschienen im Michelin Reise-Verlag, unser ständiger Begleiter. Das im Reisebericht verwendete *-System wurde hieraus übernommen.
Hinweis zum *-System: *** ist eine Reise wert
** verdient einen Umweg
* besonders sehenswert